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Samstag, 02. Februar. Himmel grau, Straße grau. Grauer Regen in Bindfäden tropft auf die graue Landeshauptstadt. In Dresden treffen sich die Oberliga-Mannschaften auf den Tabellen­plätzen 7, 8, 11 und 12. Alle Mannschaften trennen nur zwei Punkte. Das Biest heißt Abstiegskampf! Da ASP schon zu viele Punkte in der Saison liegen gelassen hatte, mussten mindestens drei, besser vier Mannschaftspunkte her. Zunächst ging es gegen GW Dresden.


An Brett zwei bei Ilya Spivak gab es ein schnelles Remis nach vielleicht zehn Zügen. Sizilianisch Nebenvariante, beide Kontrahenten mit hohem Bedenkzeitverbrauch, gegen­seitiger Respekt. Nebenan an Brett 1 ging es lebhafter zu. Klassischer Königsinder, Jaroslav Bures spielt sehr schnell, der übliche Aufbau, Schwarz pusht am Königsflügel, Weiß am Damenflügel. Schwarz opfert in der Folge zwei Bauern und es wird danach sehr ungemütlich am weißen Königsflügel. Die weiße Bedenkzeit schmilzt wie das Eis in der Sonne, Jaroslav bekommt die Probleme trotzdem nicht gelöst, ein sehenswerter Angriffssieg für GW Dresden. Keine Fortüne bislang für den Hoyerswerdaer Neuzugang am Spitzenbrett. Alexander Grohmann an Brett 7 muss mit 1.b3 nicht zeigen, ob er irgendwelcher Eröffnungstheorie mächtig ist oder nicht und bekommt dennoch eine hübsche Stellung hin. Weil leicht besser und man kann gefahrlos ein bisschen drücken. Selbiges gelingt Alex sehr gut, schrittweise Aufmarsch am Königsflügel. Alles so weit so mustergültig. Die Bedenkzeit ist leider alle, drum geht das Matt in 5 nicht so leicht von der zittrigen Hand. Einmal Luft rangelassen und schon ist Schwarz ins Remis entfleucht. Schade, schon die zweite Partie dieser Art ohne Belohnung bei der ASP-Nachwuchshoffnung. Günther Jahnel stellt den Ausgleich her. Erst ein langes Belauern in einer Königsindischen Nebenvariante, keiner will sich aus der Deckung wagen. Remisangebot des Gegners, Günther spielt trotz knapper Zeit weiter. Anscheinend angestachelt durch des Gegners friedfertigen Ansatz läuft es danach wie am Schnürchen für Günther, der Gegner wird fein auskombiniert, 2:2. Milan Orsag hatte es da etwas ruhiger. In einer typischen Damenindisch-Struktur mit blockiertem Zentrum ein langes Lavieren. Der Gegner spielt aktiv nach vorne. Milan hat aber keine Schwächen und kontert die gegnerische Attacke sauber und präzise aus. 3:2 Führung für ASP. Der Berichterstatter mit Schwarz im Rossolimo-Sizilianer mit umständlichen Figurenmanövern. Nachdem selbige abgeschlossen sind, ist es Ausgleich, womit sich der Gegner nicht abfinden mag, er reißt das Zentrum auf, bei gegnerischem Läuferpaar etwas kontraintuitiv. Robert gewinnt danach einen Bauern, muss aber etwas gegnerischen Druck am Königsflügel überstehen. Der Gegner spielt unsauber und Robert gelingt die Abwicklung in ein gewonnenes Dame-Läufer-Endspiel. ASP damit 4:2 vorn. Mit dem Blick auf die restlichen zwei Bretter entschwindet der Berichterstatter beruhigt in die Pizzeria. Zwei Stunden später, der Blick ins Internet und die Pizza bleibt trotz Nachspülen mit Aperol Spritz fast im Halse stecken, 4:4. Was in Gottes Namen war da passiert? Sibylle Heyme hatte mit Schwarz im Wolga-Gambit den gegebenen Bauern nie zurückbekommen. Dennoch sah ihre Stellung gut aus, da vernünftiges Gegenspiel, obwohl alles sehr zweischneidig, selbst nach 40 Zügen. Anscheinend sah der Gegner hinten raus mehr durch. In der Partie von Klaus-Dieter Kesik war die ganze Zeit über nicht viel los. Die Aljechin-Stellung thematisch, es hielt sich scheinbar alles die Waage. Klaus-Dieter bekommt ein Remisangebot und lehnt ab – nicht grad die beste Entscheidung des Tages. Es entsteht ein Leichtfiguren-Endspiel, was für Klaus-Dieter unangenehm, aber keineswegs verloren aussieht. Anscheinend sah der Gegner auch hier hinten raus mehr durch. Das 4:4 ist mehr als ärgerlich, schon der dritte liegengelassene Mannschaftspunkt nach den Kämpfen gegen Halle und Aue. Kein Trost, dass TU Dresden selbst nach 3:0 Führung noch verliert.

Sonntag, 03. Februar. Der graue Bindfadenregen hat die ganze Zeit nicht aufgehört, passend zur Tabellensituation, geht er aber früh um neun langsam in Schnee über. Es schneit und schneit und hört gar nicht mehr auf zu schneien. Im Gebäude nebenan durch die große Glasscheibe ein Kinder-Schwimmwettkampf mit fanatischen Eltern-Fans, die um jeden Parkplatz wetteifern, als wäre es dritter Advent und eine Stunde vor Ladenschluss. Surreale Bilder zum Gipfeltreffen 11. gegen 12. Klar, diesmal geht es um alles.

An Brett zwei bei Ilya Spivak gab es ein schnelles Remis nach vielleicht zwölf Zügen. Sizilianisch Nebenvariante, beide Kontrahenten mit hohem Bedenkzeitverbrauch, gegen­seitiger Respekt. Nebenan an Brett 1 ging es lebhafter zu. Katalanisch, wie üblich kompliziert. Jaroslav Bures hebelt das weiße Zentrum mit dem e-Bauern und parallel am Damenflügel auf. In der Folge tauscht sich viel und Jaroslav liquidiert alles sauber bis zum sterilen Remis. Schwach angefangen und danach stark verbessert die Partie von Klaus-Dieter Kesik. Harmlose Eröffnungsbehandlung, der Einschlag auf h2 und hernach Bauerngewinn für Schwarz wahrscheinlich noch der harmloseste Ausgang für Klaus-Dieter. Die Kiebitze hoffen inständig auf Remis im ungleichfarbigen Läuferendspiel. Aber der Gegner vertrödelt erst seine ganze Bedenkzeit, der Mehrbauer geht flöten, danach noch ein weiterer Bauer auch. Und schwubs hatte Klaus-Dieter gewonnen. Manchmal ist Schach auch merkwürdig. 2:1 für ASP. Günther Jahnel mit Schwarz in einer englischen Hauptvariante, der Aufbau beider Seiten thematisch. Weiß danach mit der Brechstange, Aufriss des eigenen Königsflügels, inklusive böser Felderschwächen. Günthers Verwertung anschließend sauber, 3:1. Auch Alexander Grohmann mit Schwarz kommt gut aus der Eröffnung. Leichter Ausgleich im Damengambit, der Gegner anschließend mit gekünstelter Spielweise mit g4 und künstlicher Rochade. Alex mit Oberwasser und Bauernopfer. Trotzdem sieht es nur nach Remis aus, bis Weiß anscheinend einfach eine Figur einstellt, 4:1. Stark angefangen und danach stark nachgelassen die Partie beim Berichterstatter. Schon früh mit einer Riesenstellung ausgestattet, weil in einer wirren Schlagserie im Stonewall besser durchgesehen, hat Robert einen Mehrbauern. Die Stellung danach auf unzählige Weisen gewinnbar. Robert jedoch tauscht alles ab und stellt im Doppelturmendspiel den Mehrbauern wieder ein. Aber immerhin: 4½:1½ Mannschaftssieg gesichert. Sibylle Heymes fiese Erkältung hatte über Nacht anscheinend noch an Fahrt gewonnen – Stichwort Bindfadenregen, s.o. Der Gegner ganz ungentlemanlike – Stichwort 11. gegen 12., s.o. – mit Marshall-Angriff im Spanier. Ohne Theoriekenntnisse bis zum 55. Zug fällt dem Außenstehenden die Beurteilung hier schwer, der schwarze Angriff jedenfalls schlägt irgendwann durch. Milan Orsag mit Schwarz in einem komplexen Sizilianer. Weiß mit Attacke auf den schwarzen König am Königsflügel, Milan mit Konter im Zentrum, alles ziemlich wild. Irgendwann Milan mit Dame, der Gegner ohne, ergo noch ein ganzer Punkt. ASP damit mit einem5½:2½ Sieg. Alle Partien noch vor der Zeitkontrolle zu Ende. Heim durch den Schnee.

Dennoch bleibt die Tabellensituation weiter angespannt. Drei Absteiger sind wahrscheinlich, drum steht ASP momentan nur einen Punkt vor der Klippe. Als nächstes folgt eine schwere Doppelrunde in Magdeburg. Motto mit den Worten des Mannschaftsleiters von TU Dresden: zur größten Not muss man halt dann mal gegen die Guten gewinnen. In diesem Sinne!

Robert Böhm

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