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Am 23./24.06.2018 fand im schönen erzgebirgischen KIEZ Am Filzteich in Schneeberg die diesjährige Endrunde der sächsischen Mannschaftsmeisterschaft der Altersklasse U14 statt. Während unsere U20-Mannschaft bei ihrer Meisterschaft vor zwei Wochen personell aus dem Vollen schöpfen konnte, zwangen uns unerwartete Ausfälle die sportlichen Ziele nicht zu hoch zu schrauben. Zunächst wurden wir durch die kurzfristige Absage unseres Spitzenbrettspielers überrascht, dann traf uns der noch kurzfristigere krankheitsbedingte Ausfall des eingeplanten Ersatzspielers. Somit machte sich statt eines normalen 4er-Teams ein 3er-Rumpfteam bestehend aus Robert Schuh, Hugo Wende und Ramon Schuh auf den weiten Weg ins Erzgebirge um die sportliche Ehre des ASP zu verteidigen. Und dies sollte trotz des personellen Handicaps mehr als eindrucksvoll mit einem fast schon sensationellen Endergebnis gelingen!


Durch den 3:1 Sieg in der Vorrunde gegen den Mitqualifizierten USG Chemnitz, den wir damals fast in Bestbesetzung errangen, starteten wir auf dem dritten Rang in die letzten 4 Runden der sächsischen Mannschaftsmeisterschaft.

Die Samstagsmorgenrunde brachte das Duell gegen den Topfavoriten auf den Sachsenmeistertitel, den USV TU Dresden. Den 0:1 Rückstand durch unser freies Spitzenbrett konnte ein bärenstark aufgelegter Hugo schnell egalisieren. Er zerlegte mit Weiß den königsindischen Aufbau seines Gegners nach einem typischen positionellen Muster mit Angriff in der c-Linie auf die schwarze Bauernbasis d6. Anschließend folgte ein Doppelturmmatt in der g-Linie. Zeitgleich erspielten Robert und Ramon klare positionelle Vorteile mir Schwarz. Leider kam Robert als Erster von der richtigen Linie ab, da er mit einem zentralen König unnötig eine Öffnung des Zentrums zuließ. Den daraus erwachsenen Druck hielt er schließlich nicht mehr stand. Ramon baute sich standartmäßig im Königsinder auf und erlangte den systemtypischen Angriff am Königsflügel vor gegnerischen Aktionen am Damenflügel. Irgendwie fand er leider nicht den entscheidenden Zugriff, so dass sich in der Endstellung jeweils eine 6er-Bauernkette undurchdringlich gegenüberstanden. Damit 1½:2½ gegen uns und wie sich nach dem Turnier herausstellte das entscheidende Spiel um den Sachsenmeistertitel.

Für die Samstagnachmittagsrunde wurde gegen Muldental Wilkau-Haßlau ein Sieg angepeilt. Hugo konnte wieder relativ früh den 1:1 Ausgleich herstellen, wobei er seinen Französischen Aufbau taktisch sehr scharf anlegte und damit schnell entscheidenden materiellen Vorteil erzielte. Ramon legte in einem Italiener nicht viel später mit spielentscheidenden Figurengewinnen zum 2:1 nach. Robert kämpfte lange in einem Turmendspiel mit Mehrbauern um den vollen Punkt. Die zähe Verteidigung seiner Gegnerin erzwang letztlich eine Zugwiederholung zum 2½:1½ für uns. So standen wir am Ende des ersten Wettkampftages auf einen nicht erwarteten 2. Platz.

In der Sonntagmorgenrunde gegen SV 1919 Grimma sollte dieser Platz verteidigt werden. In der Schwarzpartie von Ramon mit einem Pirc-Aufbau ging leider eine Figur verlustig, so dass wir schon mit 0:2 hinten lagen. Roberts zähe Verteidigung in der gleichen Eröffnung führte zu gegnerischer Zeitnot, in der sein Gegner schließlich spielentscheidend Material einstellte. Kurze Zeit später überschritt Hugos Gegner in einem Damengambit bei komplizierter Stellung die Zeit zum 2:2. Nach Wertung waren wir dadurch mannschaftspunkt- und brettpunktgleich hinter Grimma auf den dritten Platz abgerutscht. Hoffnung für die letzte Runde bestand für uns auch darin, dass die USG Chemnitz gegen SV 1919 Grimma um eine Medaille spielen würde. Zunächst gewannen wir den Aufstellungspoker gegen die ebenfalls mit einem Rumpfteam, allerdings nur zu zweit antretende SG Leipzig, die bei voller Besetzung auch um den Titel mitgespielt hätten. Bei der zeitgleichen Aufstellungsabgabe wurde durch SG Leipzig das 1. und 4. Brett besetzt, durch uns, wie in den vorhergehenden Runden, Brett 2 bis 4. Somit stand der Wettkampf zu Beginn 2:1 und die letzte Partie von Ramon musste die Entscheidung bringen. Er spielte vorgabegemäß mit Weiß bei entgegengesetzten Rochaden ohne Risiko und bot in Gewinnstellung mit zwei Mehrbauern Remis, was sein Gegner angesichts der objektiv trostlosen Lage nicht ablehnen konnte. Damit konnten wir den letzten Mannschaftskampf 2½:1½ für uns entscheiden und eine Medaille war schon gesichert! Der Parallelwettkampf zwischen Chemnitz und Grimma wogte lange Zeit hin und her. Schlussendlich erreichte Chemnitz mit ebenfalls 2½:1½ den Bronzerang, was gleichzeitig für uns Silber bedeutete!

Dieses völlig unerwartete Endergebnis, erzielt mit einem 3er-Team, hatte fast schon einen sensationellen Anstrich und bedeutete gleichzeitig die Qualifikation zur Deutschen Vereinsmeisterschaft 2018!

An dieser Stelle ein Glückwunsch an dieses kleine hart kämpfende Team mit Robert, Hugo und Ramon, dass mit den gezeigten Leistungen eindrucksvoll die Zugehörigkeit zur schachlichen Spitze in Sachsen in der Altersklasse U14 belegte!

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Rüdiger Schuh

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