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Zur ersten Doppelrunde der Saison reiste ASP am Wochenende nach Coswig, wo am Samstag die SG Leipzig I und am Sonntag die SG Leipzig II als Gegner warteten. Alle vier Mannschaften hatten sich am Auftaktspieltag 4:4 getrennt.

Der Samstags-Wettkampf im wie immer proppevollen Coswiger Spiellokal begann mit einem Schwarzremis von Günther Jahnel. Beide Seiten hatten im zur Debatte stehenden Königsinder einen hohen Bedenkzeitverbrauch und keine richtigen Ideen. Mit der Punkteteilung waren beide Seiten zufrieden. Mit der zweiten zu Ende gehenden Begegnung ging ASP durch Vardan Hovsepyan bereits in Führung. Auffällig hier der eklatante Unterschied im Bedenkzeitverbrauch, während der Gegner ausgangs der Eröffnung bereits weniger als zehn Minuten hatte, blinkte bei Vardan noch 1:30 auf der Uhr, in Stunden wohlgemerkt. Mit anfangs blockiertem Zentrum öffnete Vardan irgendwann die Stellung und der Gegner laborierte an zu vielen Schwächen gleichzeitig herum. Der Ausgleich für Leipzig durch Stephan Rausch gegen Milan Orsag. Milan hatte eine zahnlose Katalanisch-Variante gespielt, die der Berichterstatter aus leidvoller eigener Fehlleistung kennt. Bereits nach der Eröffnung im Nachteil wurde Milan am Damenflügel sukzessive überspielt und musste kurz vor der Zeitkontrolle die Segel streichen. Zur Zeitkontrolle ebenfalls ein Remis am Spitzenbrett. Jiri Lechtynsky hatte im angenommenen Damengambit höchstens einen Minivorteil, der sich irgendwann verflüchtigte, eine folgerichtige Punkteteilung. Nach der Zeitkontrolle damit 2:2 als Zwischenstand. Eine schwerblütige Positionspartie trotz entgegengesetzter Rochaden bei Klaus-Dieter Kesik. Nach langem Lavieren kreierte Klaus-Dieter beim Gegner einige Felderschwächen. Dieser wickelte sukzessive in ein Endspiel Läuferpaar gegen Springerpaar ab. Klaus-Dieters Springer waren in der Position überlegen, was Dr. Braun zum Übergang ins Bauernendspiel veranlasste, um kein Material zu verlieren. Selbiges war für Klaus-Dieter allerdings glatt gewonnen, so dass ASP mit 3:2 in Führung ging. Ein kurioses Fehlerfestival beim Berichterstatter. Die aufs Tableau gekommene Königsindisch-Variante wurde als klar besser bis gewonnen eingeschätzt. Entsprechend eitel-kraftmeierisch die Spielweise. Dumm nur, dass der Gegner just diese Variante auf der Fahrt nach Coswig zufällig in einem Buch von GM Bologan studiert zu haben behauptete. Einschätzung dort: scharfes Gegenspiel. Einige Zeit später stellte sich raus, an der Bologanschen Beurteilung ist was dran. Mehrqualität und Mehrbauer waren schnell wieder weg, der Minusbauer in der Stellung Roberts noch kleinstes Problem. In der Gewinnstellung begann der Gegner schnell und pomadig zu spielen und die Stellungsbewertung änderte sich in zehn Zügen von ‚Ruine‘ über ‚gar nicht so leicht zu gewinnen‘, ‚unklar‘, ‚oha‘ bis hin zu ‚gewonnen für Weiß‘. Dann vor die Wahl gestellt, ob Matt in 5 oder König einklemmen und in Ruhe Matt setzen entschied sich der Berichterstatter für die Blitzpartie-Option: erstmal Bauern fressen, Nachdenken später. Das kalkulierte Turmendspiel mit drei Mehrbauern entpuppte sich als eins mit nur Zweien, von denen einer zwangsläufig fiel. Es blieb ein nicht zu gewinnendes Bauernendspiel mit zwei gegen einen Bauern auf einem Flügel. Zum Schluss wurde den inzwischen zahlreichen belustigten Kiebitzen noch ein Patt aufs Brett gestellt. Donald Trump würde twittern: So sad. Am Nachbarbrett bei Roland Graf ging es ruhiger zu. Schon in der Eröffnung hatte Roland die Probleme gelöst, es entstand ein Leichtfigurenendspiel mit leichtem Vorteil für Roland. Später ungleichfarbige Läufer mit Mehrbauer, aber nicht zu gewinnen. 4:3 für ASP. Ilya Spivak hatte dann die unangenehme Aufgabe, den Sieg zu sichern. Unangenehm deswegen, weil der Gegner in der Eröffnung zwei Bauern für eine Figur geopfert hatte und ab da starken Druck hatte. Die Verwicklungen waren für Kiebitze unmöglich zu durchschauen. Am Ende entstand ein Endspiel T+S gegen T+4B, was brutal schwer zu verteidigen war. Aber auch der Gegner hatte Druck, fand nicht immer die besten Züge und so konnte sich Ilya in einer langen Verteidigungsleistung das Remis sichern und der Mannschaft damit den knappen 4½:3½ Sieg.

Sonntag das Match gegen die Leipziger Reserve. Ein lahmes Remis bei Böhm-Limpert. Schnell alle Leichtfiguren getauscht und die Luft war raus. Nach etwa 30 Zügen erneut die frühe Führung für ASP. Ilya Spivaks Gegner hatte schon in der Eröffnung böse fehlgegriffen. Die Folge: Minusbauer und unrochierter König. Ilya hatte keinerlei Schwierigkeiten, dies zum vollen Punkt zu verwerten. Erneut eine ziemlich blockierte Stellung bei Klaus-Dieter Kesik, mit leicht schlechterer Stellung freilich. Nach ca. 20 Zügen ein Remisangebot des Gegners, was in normalen Fällen bei Klaus-Dieter bestenfalls ein empörtes Husten verursachen würde. Die Stellung plus deutlicher Bedenkzeitnachteil plus Mannschaft in Führung ließ Klaus-Dieter aber dieses unwiderstehliche Angebot nicht ausschlagen. Roland Graf hatte sich in einer normal aussehenden Französisch-Variante für eine Figur vier Bauern wegkombinieren lassen, was gar nicht gut aussah. Mit gutem Figurenspiel im Endspiel konnte er aber einen zurückgewinnen. Als Remis vereinbart wurde, hatte Roland eher Gewinnchanchen als der Gegner. Trotzdem war mit Punktausbeute an Brett 8 lange nicht zu rechnen. Milan Orsag spielte eine normale Tarrasch-Partie, über die es nicht ganz so viel zu erzählen gibt, sofern man nicht Freund komplexen Positionsspiel ist. Leistungsgerechtes Remis im Doppelturmendspiel. Zwischenstand: 3:2 für ASP. Günther Jahnel hatte die Eröffnung eher suboptimal gespielt und auch schlechte Zeit. Sein Gegner nahm einen Mehrbauern, aber seine Dame geriet auf die schiefe Bahn und war auf h4 eingeklemmt. Günther schaffte irgendwann den Damenfang und drehte die Partie noch, 4:2 für ASP. Eine kuriose Partie bei Vardan Hovsepyan. Die Drachenvariante mit entgegengesetzten Rochaden eher ruhig. In schwerer Zeitnot gab der Gegner eine Figur, gewann dafür aber zahlreiche Bauern, in der Hochzeit der Partie vier. Das Endspiel T+L+B gegen T+5B schrie förmlich danach, allenfalls eine Partie auf zwei Ergebnisse zu sein. Vardan schaffte die Transformation in L+B gegen 4B. Das lehrbuchreife Endspiel danach sah mehrmalige Königswanderungen übers ganze Brett und ein Bauer nach dem anderen wurde abgeholt. Dieser Sieg war (und bleibt?) ein großes Rätsel. Selten aber wahr, damit verblieb Jiri Lechtynsky als letzter kämpfender Recke. Jiri hatte ausgangs der Eröffnung einen Isolani beim Gegner erzeugt. Als dieser selbigen aufzulösen versuchte, bekam er einen neuen. Im Turmendspiel entschied sich Jiri für einen Turmtausch. Das entstandene Bauernendspiel sah optisch chancenreich aus, war aber Remis. Am Ende gewann ASP damit sehr sicher mit 5½:2½.

Da in diesem Jahr die Abstiegsfrage vermeintlich einfacher ist als letztes Jahr, bleibt mit 5:1 Mannschaftspunkten die Frage: Saison im Mittelmaß oder oben schnuppern. Die nächsten Gegner Aue und Halle werden zeigen, wohin die Reise geht.

Robert Böhm

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