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Nach der desaströsen Januar-Doppelrunde traf ASP I am vergangenen Sonntag auf den Tabellenzweiten aus Aue. Letztes Jahr hagelte es eine herbe 2:6 Schlappe, unsere höchste Saisonniederlage damals. In diesem Jahr, im neuen alten Spiellokal gestalteten sich die Dinge wesentlich freundlicher. Aue trat etwas ersatzgeschwächt an, aber ASP musste ebenfalls auf einige Stammkräfte verzichten. Es fehlten Milan Orsag, Mannschaftskäptn Rüdiger Schuh und Edeljoker Jan Kregelin. Stattdessen kam Andreas Wolf zu seinem Saisondebut. Der Wettkampf stand ganz im Zeichen kniffeliger Endspiele mit z.T. arg reduziertem Material. Viel Stoff also für gepflegte Heimanalysen.


Es gab drei relativ kurze Remisen zu verzeichnen. Andreas Wolf spielte mit Weiß die Slawisch-Abtauschvariante. In der üblichen symmetrischen Position wurde nach etwa 15 Zügen die Friedenspfeife ausgepackt. Sibylle Heyme mit Schwarz glich schnell aus. Die benoni-artige Struktur hätte man vielleicht auch weiterspielen können, aber der halbe Punkt ging in Ordnung. Roland Graf mit Schwarz hatte gegen den Trompowski-Aufbau seines Gegners keinerlei Schwierigkeiten auszugleichen, Remis auch hier nach etwa 15 Zügen. Die restlichen fünf Partien zogen sich allesamt bis weit nach der ersten Zeitkontrolle hin, zwei davon endeten erst im Inkrement-Modus.

Ordentlich auf Krawall gebürstet war Klaus-Dieter Kesik, bereits nach 6 Zügen ein Läuferopfer auf f7 mit darauf folgenden chaotischen Verwicklungen. Noch überraschender für die Kiebitze war die trockene Aussage seines Gegners nach der Partie, dass das alles Theorie gewesen wäre. Klaus-Dieter hatte wohl nie genug Kompensation für die Figur, hielt die Stellung aber dauerhaft komplex. In Zeitnot verschwanden fast alle Figuren vom Brett und es verblieb ein Endspiel mit Dame gegen zwei Türme, wobei Schwarz noch einen Mehrbauern hatte. Jiri Lechtynsky spielt immer dann am besten, wenn er von seinen Gegnern zum Spielen gezwungen wird. Im Bogol-Indisch hatte er als Schwarzer zunächst um Ausgleich zu kämpfen. Weiß hatte das Läuferpaar als Trumpf. Jiri lavierte geschickt und es entstand kurze Zeit später ein Endspiel mit Turm und Läufer auf beiden Seiten, was objektiv remis sein muss. Aber was versteht man schon als Kiebitz, Jiri sah mehr und konnte ein Turmendspiel mit Mehrbauern erreichen. Vardan Hovsepyan hatte mit Weiß eine komplizierte Leningrader Holländisch-Variante zu spielen und wählte eine Nebenvariante mit h4. Nach einigem Lavieren hatte sich die weiße Dame auf a2 verirrt und man musste sich leichte Sorgen machen. Vardan tauschte dann jedoch erst den gesamten Damenflügel ab und dann auch die Schwerfiguren und es entstand ein Doppelläufer-Endspiel mit je 3 Bauern. Ein Auf und Ab bei Robert Böhm. Dieser, nur von literweise Kaffee wach gehalten, wählte eine ruhige Englisch-Variante, um nicht zu viel rechnen zu müssen. Nach der Eröffnung großer Stellungs- und Zeitvorteil für Weiß. Der dann gewählte Plan war jedoch viel zu langsam und Schwarz initiierte einen Königsangriff und geriet in Vorteil. Glück für Robert, dass Schwarz bereits seit dem 19. (!) Zug im Inkrementmodus agierte. Robert konnte den Angriff abwenden, wieder ausgleichen und es entstand ein schwieriges Springerendspiel mit Bauern auf beiden Flügeln. Sorgen musste man sich um Günther Jahnels Stellung machen. Weiß hatte starken Druck in der d-Linie, Schwarz ein Loch auf d6 und auch sonst noch ein paar Problemchen. Günther hielt jedoch den Laden zusammen und nach dem 40. Zug war das Brett noch rammelvoll.

Nun begann der Endspiel-Teil des Spieltages. Überraschend schnell sicherte Klaus-Dieter Kesik das Remis durch seine Dauerschachoptionen. Schwarz agierte wohl zu ungestüm. Hinterher war man sich einig, dass eine extrem langsame Spielweise evtl. zur Verwertung des Mehrbauern im D-TTB-Endspiel hätte führen können. Zwischenstand: 2:2. Jiri Lechtynsky hatte zwar einen Mehrbauern im Turmendspiel, die Stellung war aber tricky. Weiß konnte sich den Bauern jederzeit zurückholen, was er auch tat. Der Preis: ein Bauernendspiel mit 2 gegen 2 Bauern. Hier mussten allerlei Königswanderwege abgezählt werden. Am Ende hatte Jiri exakt das eine nötige Tempo mehr und brachte ASP mit 3:2 in Führung. Eine starke Partie und der gerechte Lohn nach den beiden liegengelassenen Gewinnstellungen im Januar für Jiri. Vardan Hovsepyan hatte sich durch einen kleinen Trick einen Freibauern auf der h-Linie verschafft. Aber Schwarz hatte nie nennenswerte Schwierigkeiten, das Remis zu sichern. Die beiden restlichen Partien von Robert Böhm und Günther Jahnel wurden mit auslaufender Bedenkzeit auf beiden Seiten entschieden. Robert Böhm hatte sich im Mittelspiel die Bauernstruktur ruiniert, Folge: ein isolierter Doppelbauer auf der f-Linie. Paradoxerweise war dieser im Springerendspiel jedoch von Vorteil, weil er sämtliche Einbruchsfelder für den Springer abdeckte. Kombiniert mit einem aktiven König hatte Robert sogar Siegchancen. Dachten zumindest die Kiebitze. Die Gegnerin verteidigte sich jedoch trotz Zeitnot sehr umsichtig und fand sicher alle nötigen Verteidigungs­ressourcen, Zwischenstand: 4:3 für ASP. Aue musste nun alles auf eine Karte setzen um das Unentschieden zu sichern, was Günther Jahnels Gegner auch tat. Die Methode Brechstange war jedoch nicht zielführend, Günther gewann erst Oberwasser, dann einen Bauern. Es entstand ein Doppelspringer-Endspiel, was objektiv wohl remis ist. Aber Mehrbauer ist Mehrbauer und so rang Günther seinen Gegner in etwa 90 Zügen schließlich nieder.

Das Endergebnis war also ein hart erkämpftes 5:3, die endgültige Sicherung des Klassenerhaltes und das erneute Erklimmen der oberen Tabellenhälfte. Für ASP ist damit die Saison de facto gelaufen, unter Umständen können wir aber noch das Zünglein an der Waage im Aufstiegsrennen sein.

Robert Böhm

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