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Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich nicht. Hier der Beweis des Gegenteils. Oberliga-Saison 2013/14. Januar-Doppelrunde: ASP gegen die beiden Dresdner Teams. Endergebnis 3½:4½ gegen TU Dresden II und 3:5 gegen GW Dresden. Zeitsprung ins Jahr 2015: ASP reist als guter Dritter mit Kontakt nach oben in die Landeshauptstadt und trifft in der Januar-Doppelrunde auf die beiden Dresdner Teams. Man ahnt es bereits, auch die Endergebnisse sind identisch.

Am Samstag traf ASP in Bestbesetzung antretend auf TU Dresden II. Der Kampfverlauf konnte ruhigen Gewissens als turbulent bezeichnet werden. Hoyerswerda geriet frühzeitig durch die Niederlage von Milan Orsag mit 0:1 in Rückstand. Dessen für die Oberliga wohl schon zu guter Gegner war an diesem Tag eine Nummer zu groß. Im Tarrasch ging bereits nach etwa 20 Zügen eine Qualität verloren und nach anschließendem Königsangriff war kurze Zeit später bereits Feierabend. In fünf weiteren Partien fiel die Entscheidung mehr oder weniger gleichzeitig mit der Zeitkontrolle. Jiri Lechtynsky hatte aus der Eröffnung nicht viel herausgeholt und die Stellung verflachte etwas. Im aufkommenden Endspiel bekam Jiri jedoch zunehmend Oberwasser und konnte an einer Stelle entscheidenden Vorteil erlangen. Dies übersah er jedoch, wonach die Partie zum Remis verflachte. Günther Jahnel hatte mit Schwarz keine Mühe auszugleichen, allzu viel gab die symmetrische Stellung allerdings auch nicht her. In Zeitnot Fehler der Gegnerin und ein etwas glücklicher Sieg stand für ASP zu Buche. Ein starker Auftritt von Vardan Hovsepyan. In einem klassischen Spanier tauschte er frühzeitig die Damen, was zur Folge hatte, dass beide gegnerischen Läufer mehr oder weniger in die eigene Stellung eingemauert waren. Im sich ergebenden Endspiel wurde ruhig und gelassen der ganze Punkt eingefahren. In der Partie von Roland Graf hatte sich nach krummem Eröffnungsverlauf bald der Rauch gelegt und die Stellung schien recht einfach. In Zeitnot auch hier turbulente Verwicklungen. Roland war ausgebufft wie immer und bot dem Gegner gerade rechtzeitig remis, bevor dieser bei extrem knapper Zeit noch auf die Idee kam, gewinnen zu wollen. Robert Böhm hatte als Weißer einen Mini-Vorteil durch die Eröffnung geschleppt, wonach nicht mehr viel los zu sein schien. Dessen Gegner leistete sich jedoch einige positionelle Ungenauigkeiten, wonach die Stellung kippte. In komplett gewonnener Stellung dann der totale Blackout. Binnen fünf Zügen wurde die völlig gewonnene Position in eine verlorene Ruine umgewandelt, wie sich herausstellen sollte, der matchentscheidende Fauxpas. Nach der Zeitkontrolle stand es damit 3:3 und es liefen noch die Partien von Klaus-Dieter Kesik und Rüdiger Schuh. Ersterer hatte nach noch ansprechender Eröffnung peu a peu den Faden verloren, wonach der eine oder andere Bauer flöten ging. Die Stellung nach der Zeitkontrolle war jedenfalls nicht mehr zu retten. Damit blieb dem Mannschaftscaptain das Privileg vorbehalten, der Truppe noch den Arsch zu retten. Rüdiger Schuh hatte mit Schwarz eine schwierige Eröffnung zu überstehen, konnte aber bei entgegengesetzten Rochaden noch rechtzeitig den Gegenangriff einleiten. Im Zeitnot-Tohuwabohu wurde ein Bauer gewonnen, allerdings um den Preis, faktisch alle Figuren eingemauert zu bekommen. In der Folge versuchte Rüdiger sich zu befreien. Außer einem Lavieren in die beidseitige Zeitnot um Zug 60 herum geschah aber nicht mehr viel und der Dresdner Spieler konnte das Remis retten. Damit war die sehr sehr ärgerliche 3½:4½ Niederlage besiegelt.

Am Sonntag schien die Sonne. Das war aber auch schon die einzige positive Nachricht, die es für die Lausitzer Schachrecken zu berichten gab. Gegen die alten Dresdner Rivalen waren einige persönliche Dauerduelle angesetzt. Graf-Nake endete wie es immer endet. Remis nach nicht allzu vielen Turbulenzen. Auch bei Schuh-Rudolf herrschte Friedfertigkeit vor, obwohl die Stellung vom Captain durchaus ansehnlich war. Bei Orsag-Siedentopf versuchte der Hoyerswerdaer im holländischen Leningrader größere Komplikationen zu vermeiden (siehe letzte Saison) und tauschte früh die Damen für einen gegnerischen isolierten Doppelbauern. Der Gegner machte jedoch nicht den Eindruck, dass ihn das groß stören würde und tauschte rasch und geschmeidig alle Figuren ab, bis ein remises Bauernendspiel verblieb. Günther Jahnel bekam eine ultrafeste Damenindisch-Position vorgesetzt, die er (im Gewinnsinne) zu optimistisch ansprang. In der Folge geriet er in Zeitnottrouble auf die Verliererstraße und der Punkt wanderte ins Dresdner Körbchen. Zur Zeitkontrolle waren damit alle ASP-Weißpartien weg und es stand 1½:2½. Zu diesem Zeitpunkt war das Kind schon in den Brunnen gefallen, denn in drei der vier Schwarzpartien standen die ASPler schlechter bis ruinös. Vardan Hovsepyan war bereits im eigentlich nicht gerade als sehr turbulent geltenden Vierspringerspiel in eine merkwürdige Stellung gelangt. Er gab einen Bauern für Gegenspielchancen. Statt Gegenspiel ging noch ein zweiter Bauer verloren und das entstandene ungleichfarbige Läuferendspiel war hoffnungslos. Robert Böhm’s Gegner kam so ans Brett als ob er dem Begriff „Schlaf“ zum letzten Mal im Duden begegnet wäre. Es kam ein super-komplexer Sizilianer mit entgegengesetzten Rochaden aufs Tableau, wo die Analyse mit diversen Figuren- und Turmopfern fast länger dauerte als die eigentliche Partie. In Zeitnot war die Hoyerswerdaer Stellung eine Ruine, Weiß gab sich jedoch mit einem Endspiel mit Mehrbauern zufrieden statt zum finalen Punch anzusetzen. Zwei Züge später ein Remisangebot. Den geschenkten halben Punkt nahm Robert Böhm gerne mit. Zwischenstand 2:4. Noch am ehesten einem Sieg nahe kam Jiri Lechtynsky gegen Paul Zwahr. Letzterer war bis an die Zähne präpariert (zumindest ließ 1.43 auf der Uhr nach 20 Zügen dies den Kiebitz vermuten). Jiri reagierte jedoch routiniert. Die Partie endete mit einem für ASP vorteilhaften Turmendspiel, in dem der finale Schlag aber ausblieb. Klaus-Dieter Kesik hatte im Aljechin irgendwann im Mittelspiel einen Bauern verloren. Im Doppelturmendspiel mit zusätzlich ungleichfarbigen Läufern sicherten letztere ihm das Remis. Eine trostlose 3:5 Niederlage ohne echte Gewinnchance blieb am Ende übrig.

Damit ist ASP I nach 7 Spieltagen da angelangt, wo es vermutlich auch hingehört: im Niemandsland der Tabelle.

Robert Böhm

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