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Schwarzes Wochenende für ASP I: Zwei knappe Niederlagen gegen TU Dresden II und GW Dresden

Am vergangenen Wochenende warteten am Austragungsort Coswig die beiden Dresdner Oberliga-Teams auf die Hoyerswerdaer Oberliga-Mannschaft. Wir kehrten an die Stätte zurück, wo wir noch im November so glanzvoll gegen die beiden Magdeburger Mannschaften auftrumpften. Da sich Geschichte jedoch selten wiederholt, hätten wir gewarnt sein können. Von der Papierform gingen wir sicherlich als Favorit in das Wochenende, sowohl Tabellenplatz als auch eine Aufstellung fast in Bestbesetzung stimmten optimistisch. Aber der Reihe nach.

Samstag wartete die Mannschaft von TU Dresden II auf uns, die mit einer Mischung aus hoffnungsfrohen Nachwuchstalenten und altbewährten Oberliga-Haudegen auftrat. Nach der Eröffnungsphase ging es an den Brettern eins, zwei und sieben bereits heiß her, an den übrigen Brettern waren noch keine spektakulären Dinge zu verzeichnen. Relativ frühzeitig gerieten wir mit 0:1 in Rückstand. Jan Kregelin hatte seinen Gegner im 4-Bauern-Königsinder wild attackiert, jedoch ein, zwei vielversprechende Chancen ausgelassen. Übrig blieben erst zahlreiche Bauern­schwächen, dann ein Minusbauer und die Partie war vorüber. Es folgte ein Remis von Roland Graf, der mit Schwarz komfortabel ausglich und nie irgendwelche Schwierigkeiten zu bewältigen hatte. Robert Böhm hatte nach der Eröffnung leichte Vorteile, verschmähte dann aber den Übergang in ein vorteilhaftes Endspiel, weil er die entscheidenden Rückkehrmotive übersah. Stattdessen blieben die Damen auf dem Brett und der Vorteil war rasch verflogen. In beidseitiger Zeitnot wurden die Züge wiederholt und der Punkt geteilt, 1:2. Zu allem Überfluss überschritt Reiner Nestler in ausgeglichener, aber komplizierter Position unnötiger Weise die Zeit und Milan Orsag’s König wurde in einer üblichen Sizilianisch-Struktur alsbald böse zu Fall gebracht. Mit dem 1:4 nach der ersten Zeitkontrolle war das Kind bereits in den Brunnen gefallen, denn in den verbliebenen drei Partien standen wir zwar in zweien auf Gewinn, für ein Comeback fehlten aber drei Punkte. Eine feine Leistung zeigte diesmal Jiri Lechtynsky. Sein Gegner opferte als Schwarzer im Königsinder einen Bauern für Läuferpaar, zerrupfte Bauernstruktur und einen unrochierten König. Statt nach hinten spielte Jiri jedoch flott nach vorn, nahm erst noch einen zweiten Bauern mit, um nach und nach insgesamt drei Bauern wieder zurück zu geben, um seine Initiative am köcheln zu halten. Bei bereits stark reduziertem Material war der letzte verbliebene Bauer im Turmendspiel entscheidend. Klaus-Dieter Kesik tischte Aljechin auf und es entstand zunächst eine steril anmutende symmetrische Position. Klaus-Dieter wickelte ins Endspiel ab und verpasste seinem Gegner dabei einen isolierten Doppelbauern. Mit Geduld und Sitzfleisch wurde die gegnerische Stellung danach stundenlang traktiert. Ein Turmendspiel mit Mehrbauer war die Folge, was sicher abgetragen wurde, 3:4. Günther Jahnel verblieb mit der undankbaren Aufgabe, aus seiner Stellung noch einen Punkt herauszupressen. Nach damenindischer Eröffnung entstand eine Stellung, bei der der weiße Vorteil eher eine Glaubensfrage als eine Tatsache ist. Schwarz hatte genug Gegenspiel. Es entstand ein Schwerfiguren-Mittelspiel, wo kein Durchbruch in Sicht war. Überraschender­weise wählte der junge Gegner dann eine zweischneidige Fortsetzung und eine Überleitung ins Damenendspiel, die bei den Kiebitzen zarte Hoffnungen auf ein Comeback nährten. Bei Lichte betrachtet war jedoch nur ein Dauerschach zur zweiten Zeitkontrolle übrig und die knappe 3½:4½ Niederlage damit besiegelt.

Am Sonntag wartete GW Dresden auf uns. Vom Schiedsrichter wurde vollmundig „das Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter“ annonciert. Da wir in den vergangenen Jahren gegen GW mal gewannen und mal verloren, war ein offenes Match zu erwarten. Es begann recht friedfertig. Robert Böhm und Roland Graf waren nach 12 resp. 10 Zügen bereits zu den Tätigkeiten übergegangen, für die der Sonntag ursprünglich erdacht wurde. Kurze Zeit später folgte ein Remis von Jan Kregelin, der seinen Gegner durch Trompowski zu überraschen versuchte. Die damengambiteske Stellung, die später entstand wurde rasch vereinfacht und es blieb nichts mehr zum gewinnen übrig. Jiri Lechtynsky tischte Spanisch auf und währte in einer auf hohem Niveau vorgetragenen Positionspartie alle Drohungen ab. Remis zum 2:2. Hoch her ging es bei Rüdiger Schuh. In dem Bemühen, ausgetretene Eröffnungspfade zu vermeiden, war eine kreative Eröffnungsphase zu sehen, die später in eine Art Sämisch-Königsinder mündete. Zwei Remisangebote wurden abgelehnt, Rüdiger gewann einen Bauern und war damit fürs Gewinnen vorgesehen. Das gegnerische Läuferpaar war jedoch kreuzgefährlich. Rüdiger gab eine Qualität und in der entstandenen zweischneidigen Stellung wollte keiner der beiden Kontrahenten sein Glück weiter strapazieren, Remis zum 2½:2½. Drei Partien liefen noch, in allen dreien hatte Weiß Vorteil. Da wir zwei Weißpartien hatten und der Gegner nur eine, konnte mit dem einen oder anderen Mannschaftspunkt gerechnet werden. Während in der Analyse-Ecke Jiri Lechtynsky eine mit zahlreichen Anekdoten gespickte Analyse seiner Partien mit Ex-Weltmeister Tal zum besten gab, war aus dem Spiellokal der Spruch des Wochenendes zu vermelden. Nach ca. 30 Zügen bietet Oliver Hutsch Klaus-Dieter Kesik remis an. Die prompte Antwort, noch ohne zu ziehen: „Wieso, wir haben doch gerade erst angefangen!?“ Der Wettkampf wurde während der ersten Zeitnotphase entschieden. Milan Orsag hatte eine komplexe Holländisch-Position recht gut behandelt. In aufkommender Zeitnot kam zum Läuferpaar noch ein Mehrbauer hinzu. Das jähe Ende jedoch trat durch eine gegnerische Springergabel ein. Mindestens eine Figur ging flöten, sofortige Aufgabe folgte. Das war das Ende aller Hoffnungen, denn Günther Jahnels Position hatte sich in der Zwischenzeit auch schon stark verschlechtert. In einer Stellung mit symmetrischer Bauernstruktur waren schlechter Läufer gegen guter Läufer, schlechte Dame gegen gute Dame und zusätzlicher Bedenkzeitnachteil ein Problem zu viel. Die falsche Verteidigungsidee und die Damenflügelbauern gingen flöten. Eventuelle Dauerschachideen gehörten zur Rubrik Fata Morgana. Beim Stand von 2½:4½ wurde schlussendlich auch am 4. Brett der Punkt geteilt, die Partie war wohl die ganze Zeit innerhalb der Remisbreite.

Zwei schmerzliche knappe Niederlagen waren also das Ergebnis des Wochenendes, wofür der große deutsche Philosoph der Moderne Andreas Brehme die Weisheit „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ prägte. Statt Platz 2 also jetzt Abstiegskampf. Noch sieht die Lage mit 7:7 Mannschaftspunkten gut aus. Dies wird aber nur so bleiben, wenn in den nächsten drei Runden gegen hinter uns platzierte Mannschaften Punkte kommen.

Robert Böhm

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